Kontext:
Die NIÖ geht über eine um positive Transaktionskosten ergänzte neoklassiche Mikroökonomik hinaus. Die Bedeutung hat für die Lehre zugenommen, nicht zuletzt durch die Nobelpreisverleihungen an Oliver Williamson und Elinor Ostrom in 2009.
Inhalt:
Das Werk Neue Institutionenökonomik von Richter/Furubotn ist eine Einführung und kritische Würdigung des Themas. Das im englischen erschienene Werk wurde von Streissler übersetzt und wird in vierter Auflage vom Mohr Siebeck Verlag herausgegeben. Zusammen mit den einleitenden Bemerkungen, bei denen auf rund 50 Seiten die Grundannahmen, der Idealtypus des klassischen liberalen Staats oder auch der politische Prozess erläutert werden, ist das Werk in weitere zehn Kapitel gegliedert. Kapitel zwei ist den Transaktionskosten gewidmet, wobei diese hier nach Markt-, Unternehmens- und politischen Kosten unterschieden werden. Auf die Geschichte der Transaktionskostenliteratur wird eingegangen. Kapitel drei stellt die absoluten Verfügungsrechte – das Eigentum an Sachen – in den Mittelpunkt, beschreibt das Privateigentum als Problem, geht auf gemeinsam genutzte Ressourcen ein und analysiert die zugrundeliegende Literatur. In den nachfolgenden zwei Kapiteln geht es um relative Verfügungsrechte, mithin die vertraglichen Schuldverhältnisse sowie die formale Vertragstheorie. Letzteres greift das Prinzipal-Agend-Modell auf. Kapitel sechs geht auf die Anwendung der NIÖ auf Märkte, Unternehmen sowie den Staat ein und zeigt zunächst allgemeine Grundregeln auf. Die Details werden in den folgenden Kapiteln sieben bis neun erläutert. Neu ist hierbei die Betrachtung der NIÖ aus Sicht der Finanzmärkte. Ein Gedanke greift die Arbeiter-Selbstverwaltung traditioneller sowjetischer Unternehmen auf. Im abschließenden Kapitel zehn werden Fragen zur Zukunft der Neuen Institutionenökonomik, wie neue Nebenbedingungen oder Grundlagen neuer Paradigmas aufgezeigt.
Empfehlung:
Die Neue Institutionenökonomik von Richter/Furubotn ist ein fundiertes umfassendes Werk, das fundiert recherchiert und mit einem Literaturverzeichnis versehen ist. Hervorzuheben sind die Ausführungen zu den Möglichkeiten der Anwendung der NIÖ auf Märkte, Unternehmen sowie den Staat.
Neue Institutionenökonomik
Richter, Furubotn
Softcover, 678 Seiten
4. Auflage erschienen 2010 im Mohr Siebeck Verlag, Tübingen
ISBN: 978-3-16-150585-0