Kontext:
In der Steuerberatungspraxis kommt es immer wieder zu Fehlern, selbst bei sorgfältiger Büroorganisation und gutem Fachwissen des steuerlichen Beraters. Aus diesen Fehlern können Mandanten unter bestimmten Voraussetzungen Haftungsansprüche geltend machen. Für den steuerlichen Berater ist es daher von großer Bedeutung besondere Risikobereiche zu erkennen, um so Haftungsansprüche zu minimieren. Auch im Umgang mit bereits geltend gemachten Schadensersatzansprüchen kann ein Fachbuch zur Einordnung und effizienten Abwicklung beitragen.
Inhalt:
Das Buch Steuerberaterhaftung von Gräfe/Lenzen/Schmeer ist in bereits fünfter Auflage im NWB Verlag erschienen. Die Gliederung erfolgt in drei Teile Zivilrecht, Steuerrecht und Strafrecht, wobei die einzelnen Teile wiederum in mehrere Kapitel untergliedert sind. Inhaltsverzeichnisse sind dem Gesamtwerk sowie jedem einzelnen Kapitel vorangestellt.
Die zivilrechtliche Haftung des Steuerberaters aus Versäumnissen vor der Mandatsbegründung, aus dem Steuerberatungsvertrag sowie gegenüber Dritten werden grundsätzlich dargestellt. Haftungsbegründende Schadensfälle der Art nach, die Ursächlichkeit, Vorteilsanrechnungen bei der Bemessung des Schadens der Höhe nach, die Verschuldensfrage sowie Möglichkeiten der vertraglichen Haftungsbegrenzung sind weitere Themen. Auch Fragen, wann es ratsam ist einen Spezialisten bei besonderen Fragen des Steuerrechts mit zu beauftragen oder unter welchen Voraussetzungen das Verschulden von Mitarbeitern oder hinzugezogenen Dritten dem Steuerberater zugerechnet werden können, sind ausführlich besprochen. Tipps zum Verhalten im Haftungsfall für den Steuerberater sowie für den Mandanten sind am Ende von Teil eins aufgeführt.
Teil zwei geht auf die Haftungsansprüche nach der Abgabenordnung ausführlich ein: Haftungsansprüche als Vermögensverwalter, Treuhänder, Vertreter können den Steuerberater unmittelbar gegenüber dem Fiskus verpflichten. Über weitere Haftungsansprüche wie beispielsweise bei einer Steuerhinzerziehung, bei Betriebsübernahmen oder bei der steuerlichen Organschaft hat der steuerliche Berater entsprechende Hinweispflichten aus dem Mandatsverhältnis zu beachten. In weiteren Unterkapiteln werden das Haftungsrecht nach der Abgabenordnung von der Ausübung des Ermessens bis zur Frage der Verjährung von Haftungsansprüchen oder den Möglichkeiten des Rechtsbehelfs gegen Haftungs- und Duldungsbescheide vorgestellt.
Die steuerstraf- und bußgeldrechtliche Verantwortung des Steuerberaters steht im Fokus des dritten Kapitels. Die Pflichten des Steuerberaters, die Zurechenbarkeit von Pflichtverstößen sowie Beihilfetatbestände werden erläutert. Einen Schwerpunkt der Ausführungen nehmen die Regeln zur Selbstanzeige ein. Form und Inhalt, insbesondere die Frage nach der Vollständigkeit, Sperrwirkungen bestimmter vorausgegangener Tatbestände werden hierbei ausführlich erläutert. Weitere Unterkapitel zeigen Verhaltensregeln im Fall der Einleitung von Strafverfahren auf, geben Hinweise zum Ablauf von Straf- und Bußgeldverfahren und erläutern in Kürze die Regelungen zur Strafzumessung.
Der Rechtsstand entspricht dem Ende September 2013. Ein Stichwortverzeichnis steht am Ende des Werks. Ferner ist ein Online-Zugang mit Volltextsuche durch den Verlag bereitgestellt.
Empfehlung:
Das Buch Steuerberaterhaftung von Gräfe/Lenzen/Schmeer ist ein großes Handbuch, das die verschiedenen Aspekte des Themas vollumfänglich aufgreift. Das Werk ermöglicht den schnellen Einstieg und bietet anhand der zahlreichen Quellen weiterführende Hinweise für weitergehende Beurteilungen.
Steuerberaterhaftung
Gräfe, Lenzen, Schmeer
Hardcover, 990 Seiten
5. Auflage, erschienen 2014 im NWB Verlag, Herne
ISBN: 978-3-482-50565-2