Kontext:
Die Künstlersozialversicherung ist so etwas wie der Arbeitgeber von Künstlern und anderen selbständig kreativ tätigen Personen. Über die Künstlersozialkasse (KSK) ist dieser Personenkreis in wichtigen Zweigen der Sozialversicherung versichert. Die Beitragspflicht entspricht im Umfang grundsätzlich der eines festangestellten Arbeitnehmers, wobei die KSK dann quasi den Arbeitgeberanteil trägt.
Inhalt:
Die Dissertation von Klabun zum Thema Die Künstlersozialkasse – Ein zukunftsfähiges System? wurde an der rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Münster verfasst. Nach einem Vorwort sowie den Tabellen- und Abkürzungsverzeichnissen ist die Arbeit in neun Kapitel gegliedert.
In den beiden ersten einleitenden Kapiteln werden die Problemstellung, der Gang der Untersuchung sowie die Situation der selbständigen Künstler und Publizisten dargestellt. Ferner werden historische sowie mögliche zukünftige Rechtsentwicklungen aufgezeigt.
Die Erläuterungen zum Konzept der Künstlersozialversicherung mit detaillierten Ausführungen zum Versicherungsschutz, der Beitrags- sowie Leistungspflichten sowie der Darstellung der verfassungsrechtlichen Problematik aus einer Einbeziehung von Kulturschaffenden in die Sozialversicherung bilden mit dem dritten Kapitel die Grundlage für die späteren Ausführungen. Die Finanzierungsstruktur der KSK wird mit dem vierten Kapitel erläutert. Hierbei wird auf die zentrale Rechtsprechung hingewiesen.
In einem umfassenden weiteren Kapitel wird die KSK von der Entstehungsgeschichte, über die Entwicklung, dem Verhältnis zwischen den Versicherten sowie den Verwertern aufgezeigt. Mit Kapitel sechs wird die Ausgleichsvereinigung, also die Möglichkeit des Zusammenschlusses mehrerer Verwerter zur Erfüllung der Verpflichtungen, in Kürze vorgestellt. Umfassende Ausführungen zur Finanzierung der KSK sind in Kapitel sieben enthalten. Es geht dabei um die zugrundeliegenden Rechtsprinzipien, das normative Umfeld, das bestehende strukturelle Vollzugsdefizit sowie die Schwierigkeiten aus der Ungleichbehandlung unterschiedlicher Personenkreise.
In Kapitel acht und neun werden die Probleme der Finanzierung der KSK sowie insbesondere mögliche Abhilfen diskutiert. Im Speziellen werden hier ein einheitlicher Abgabesatz sowie eine Finanzierung über Steuermittel dargestellt. Ein Gesamtfazit steht am Ende der Dissertation.
Empfehlung:
Die Dissertation Die Künstlersozialkasse – Ein zukunftsfähiges System? vertieft die strukturbedingten Fragen der KSK in gelungener Weise. Auch der stringente Aufbau dieser rechtswissenschaftlichen Schrift sowie die fundierten Literaturangaben sichern dieser Schrift letztlich die erwünschte Beachtung sowohl in der Wissenschaft als auch in der Sozialversicherungspraxis.
Die Künstlersozialkasse
Ein zukunftsfähiges System?
Klabun
Softcover, 206 Seiten
Dissertation, erschienen im Juni 2012 im Peter Lang Verlag, Frankfurt a.M.
ISBN: 978-3-631-63862-0