Kontext:
Betriebliche Zeitwertkonten können, wenn diese den Rahmen von Überstundenregelungen bzw. flexiblen Arbeitszeitmodellen übersteigen, bei entsprechender Ausgestaltung zu einem Teil der betrieblichen Altersvorsorge werden. Hierbei sind dann arbeitsrechtliche, sozialversicherungsrechtliche, steuerliche sowie bilanzielle Besonderheiten zu beachten, die gerade in komplexeren Strukturen mehrere Fachspezialisten benötigen. Eine aktuelle Literaturquelle kann hier sowohl Mitarbeitern in Personalabteilungen sowie Steuerkanzleien als Grundlage für eine umfassende Beratung mittelständischer Mandantschaft dienen.
Inhalt:
Das Buch Betriebliche Altersversorgung und Zeitwertkonten von Uckermann ist in 2. Auflage im Schäffer-Poeschel Verlag erschienen. Die Gliederung erfolgt in drei Teile sowie einen Anhang mit Anlagen und ein Stichwortverzeichnis.
Teil eins bespricht in vierzehn Unterkapiteln die Grundlagen, Anforderungen und Umsetzung der betrieblichen Altersversorgung. Als Ausgangspunkt jeder Planung einer betrieblichen Versorgungszusage gilt das Arbeitsrecht im Individual- sowie Kollektivrecht. Die Mitbestimmung des Betriebsrats, aber auch gesetzliche Vorganben zur Entgeltumwandlung oder Überlegungen hin zu einem betrieblichen Versorgungswerk stehen dabei unter anderem im Mittelpunkt. Unterschiede zwischen einer unmittelbaren Pensionszusage sowie der Einrichtung einer Unterstützungskasse, Direktversicherung, Pensionskasse oder eines Pensionsfonds werden erläutert. Die steuerlichen sowie sozialversicherungsrechtlichen Besonderheiten werden hierbei herausgearbeitet. Weitere Aspekte sind die gesetzliche Unverfallbarkeit, die Abfindungsmöglichkeiten, die Übertragung von Versorgungsansprüchen oder die gesetzliche Insolvenzsicherungspflicht. Bilanzielle Vorgaben nach IFRS 19 sowie nach den Neuregelungen durch das Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz (BilMoG) sind ebenso besprochen.
Mit dem zweiten Kapitel wird die betriebliche Versorgung des beherrschenden Gesellschafter-Geschäftsführers einer Kapitalgesellschaft untersucht. Maßgeblich hierbei sind die steuerlichen Besonderheiten nach § 6a EStG zur Angemessenheit der Vereinbarung oder die Auswirkungen des Verzichts, der Abfindung sowie des Widerrufs von erteilten Zusagen. Besondere Praxisfragen wie die Durchführung eines verbindlichen Auskunftsverfahrens werden praktisch auch anhand von Musterschreiben erläutert. Betriebswirtschaftliche Vorteilsberechnungen mit tabellarischen Übersichten ergänzen die Ausführungen.
Kapitel drei stellt Zeitwertkonten in der betrieblichen Umsetzung dar. Der Bilanzansatz von Wertguthaben als Anlage- oder Umlaufvermögen, dessen Bewertung und ein Vergleich mit anderen Arbeitszeitmodellen sind ein Schwerpunkt der Ausführungen. Das Flexi II Gesetz sowie die steuerliche Behandlung der Guthaben nach Auffassung der Finanzverwaltung und die Auswirkung auf Sozialleistungen bei Arbeitslosigkeit oder im Krankheitsfall stellen weitere wichtige Aspekte dar.
Anlagen mit Übersichten der unterschiedlichen Versorgungszusagen, Muster für einen Gesellschafterbeschluss sowie eine Muster-Verpfändungsvereinbarung sind als Arbeitshilfen angehängt.
Empfehlung:
Das Werk Betriebliche Altersversorgung und Zeitwertkonten ist ein gelungenes praxisorientiertes Handbuch für Personalreferenten sowie Steuerberater und Rechtsanwälte. Die Ausführungen sind fundiert recherchiert und mit entsprechenden weiterführenden Quellen belegt.
Betriebliche Altersversorgung und Zeitwertkonten
Arbeits- und Sozialrecht – Steuer- und Bilanzrecht
Uckermann
Hardcover, 428 Seiten
2. Auflage, erschienen im Februar 2014 im Schäffer-Poeschel Verlag, Stuttgart
ISBN: 978-3-7910-3250-4